Die Foraminiferen des Sternberger Gesteins
ein Projekt von foraminifera.eu
     Start     Inhaltsverzeichnis      Palmula obliqua, Foraminifera Dentalina globifera, Foraminifera Robulus      Tafeln     Über     

    

Supplementärschlitz in der Stirnfläche. Die Mündungsfläche ist teilweise so schmal wie sonst nur bei Lenticulina (Planularia) bekannt. Der bereits oben erwähnte Supplementärschlitz ordnet die vorliegenden Exemplare aber eindeutig der Untergattung Robulus zu. Durch den deutlichen leicht eingesenkte Zentralpfeiler lassen sie sich ebenfalls Lenticulina (Robulus) intermedia zuordnen. Ansonsten besteht eine sehr große Ähnlichkeit mit Lenticulina (Robulus) inornata. Auffallend ist bei allen Exemplaren die geringe Schrägstellung der Müngungsfläche zur Verlängerung der Kiellinie der vorherigen Windung.

Lenticulina (Robulus) simplex
(d' Orbigny 1846)

1846 Cristellaria simplex d`Orbigny

PAPP & Schmid 1985 nennen als gültigen Namen Lenticulina inornata.VESPERMANN 1995 hält die Synonymie mit L. inornata für zweifelhaft. Die Anzahl der Kammern wird mit 6-8 in der letzten Windung angegeben. Ein kleiner Kiel ist vorhanden. Die Suturen sind stark zurückgebogen. Die Nabelwulst ist flach und kaum zu erkennen.Die Mündung ist mit dem für L. Robulus typischen Kardialschlitz bis in die Septalfläche hinein versehen.

Lenticulina (Robulus) osnabrugensis
(Roemer 1838)

1838 Cristellaria osnabrugensis (v. Muenster - Roemer)
    

Das Gehäuse ist rund mit scharfem Kiel und seitlich stark zusammengedrückt. Die Mündungsfläche ähnelt dadurch gelegentlich der Untergattung L.(Planularia). Die Mündung weist den für die Untergattung L. (Robulus) typischen Schlitz in die Stirnfläche hinein auf (siehe Bild 6). Die Sutur ist deutlich erhaben. Sie beginnt bereits direkt auf dem Proloculus. Die Nahtrippen sind im älteren (inneren) Gehäuseteil oft unregelmäßig zerteilt und bilden runde oder längliche, einer Perlschnur ähnelnde Knoten. Kurz vor Beginn des Kiels knickt die Sutur scharf nach hinten ab, so dass der Eindruck eines zweiten Kiels entsteht. Die Kammeranordnung wird teils als evolut (ELLERMANN 1960) (?Druckfehler?), teils als involut. (KIESEL 1962) beschrieben. Alle hier vorliegenden Exemplare zeigen eine involute Kammeranordnung. Teils werden die Kammern der vorherigen Windung ganz, überwiegend aber nur teilweise umschlossen, meist aber auf den Seiten unterschiedlich weit. In einigen Fällen ist eine Seite tatsächlich als evolut zu bezeichnen. ELLERMANN 1960 beschreibt dieses als "in einer Ebene spiralig aufgerollt". Die sehr schmale Stirnfläche ist oft einseitig versetzt, dadurch wirkt das Gehäuse verbogen. Sie zeigt deutliche Randleisten. Die Nähte der Kammerwände (Suturen) treten als Nahtrippen deutlich hervor. Der seitliche Versatz der Windungen kann nach links oder nach rechts gelegt sein. Auch der seitliche Neigungswinkel ist sehr variabel. BARTENSTEIN 1948 weist auf eine eventuelle Identität mit Lenticulina (Planularia) advene (Cushman & Jarvis) aus der amerikanischen Literatur hin. Diese Art ist im Sternberger Gestein sehr häufig und vielgestaltig zu finden. Auch der Erhaltungszustand ist in der Regel sehr gut.



    

         TEXT
Inhaltsverzeichnis
TEXT