Die Foraminiferen des Sternberger Gesteins
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Lenticulina, Untergattung:
        Planularia (Defrance 1826)
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Vorkommen: weltweit, vom Perm bis rezent.

Das Gehäuse ist meist evolut. Bestehend aus einer kleinen Spira mit anschließendem gestreckten Teil. Auch lenticuläre (linsenähnlich aufgerollte) Formen kommen vor. Die Länge kann bis 6 mm erreichen. In der Aufsicht zeigen sich die Seitenflanken parallel, bei sehr schmaler Mündungsfläche. Der Rücken ist mehr oder weniger gebogen. Die Mündung ist rund und gestrahlt und terminal am Dorsalrand gelegen.

Lenticulina (Planularia) auricula (Roemer 1838)

Das Gehäuse wirkt fast dreieckig und ist seitlich stark zusammengedrückt, so dass die Mündungsfläche sehr schmal erscheint.. Sie ist mit nur schwachen Lateralleisten versehen und fast eben. Die maximale Größe wird bei REUSS 1855 auf Seite 41 mit 2,7 mm angegeben. Die Spira ist sehr undeutlich und nicht gekielt. Der Dorsalrand ist leicht gebogen, der Ventralrand hingegen fast gerade. Die terminal am Dorsalrand gelegene Mündung ist gestrahlt aber nicht vollkommen rund. Die bei Reuss beschriebenen schwachen Längsfurchen sind an den vorliegenden Exemplaren z.T. gar nicht, bzw. nur im unteren Bereich, schwach und bei flacher Beleuchtung erkennbar. Die bei MÜLLER 2000 abgebildeten Exemplare weichen deutlich von der bei REUSS 1855 auf Seite 41 aufgeführten Beschreibung ab.

Lenticulina (Planularia) cassis (Fichtel & Moll 1798)

Das Gehäuse ist planspiral eingerollt und involut. Dabei werden die älteren

    

Kammern aber nicht ganz verdeckt. Auffallend ist die größere Dicke im älteren Bereich. Der schwache Zentralpfeiler ist wenig bis deutlich gekörnt.Diese Körnung kann auf den Seiten unterschiedlich stark sein. Die Suturen sind leicht nach hinten gekrümmt und erhaben. Die Mündung ist nach Robulus - Art mit einem kleinen Supplementärschlitz versehen. Die Mündungsfläche ist sehr schmal mit fast parallelen Seiten.

Lenticulina (Planularia) cf. nauckana (Reuss 1855)

Das Gehäuse ist lang oval und seitlich sehr stark zusammengedrückt. Es kann über 5 mm lang werden. Der älteren Teil ist spiralig eingerollt. Die Sutur ist zum äußeren Rand hin sehr stark zurück gebogen und steht deutlich vor. Sie sieht einer sehr feine Perlenschnur ähnlich. Die Mündung ist schlitzförmig, ohne den für Robulus typischen Supplementärschlitz in der Mündungsfläche. Der Rand ist scharfkantig und sehr uneben. Das lässt vermuten dass ursprünglich ein größerer Kiel vorhanden war. Der Zentralpfeiler steht leicht vor und ist auf der Oberfläche ebenfalls mit feinen Rippen versehen. Das im Bild 4 gezeigt ein pathologisches Exemplar. Die jüngste Kammer wurde nach einer Beschädigung wieder neu aufgebaut. Der Neuanfang beginnt am Grund der zerstörten Kammer, liegt also innerhalb der zerbrochenen Wandung.

Lenticulina (Planularia) trinae (Bermudez 1949)

Das Gehäuse ist anfangs planspiral, später entrollt. Die Suturen reichen bis zur Spira hinab. Bei den im Sternberger Gestein gefundenen Exemplaren ist ein scharf gekielter Rand, besonders im Bereich der Anfangskammern, lamellenartig erkennbar. Die Seitenlinien verlaufen oft fast parallel, wobei die Spira fast den Durchmesser des jüngeren Gehäuseteiles erreicht. Die Mündung ist gestrahlt und befindet sich am äußersten Ende der letzten Kammer. Es treten mikrosphäre wie auch megalosphäre Formen auf. Die mikrosphäre Form ist im älteren Gehäuseteil enger aufgerollt und hat mehr Kammer sowie einen deutlich kleineren Proloculus. Auch hat sie einen kleinen ausgefransten Kiel (siehe GROSSHEIDE & TRUNKO 1965, S. 70 + Taf. 6, Fig. 7). Die megalosphäre Variante hingegen zeigt einen deutlich verdickten Proloculus. Dieser steht fast knopfartig hervor. Sie ist ohne Kiel. Die Mündung ist aber zu beiden Seiten mit Aperturflächen versehen. Diese zeigen beide deutliche Lateralleisten, sind jedoch unterschiedlich lang. Es ist eine leichte Zunahme der Breite erkennbar (siehe KÜMMERLE 1963: Seite 33 + Taf. 3, Fig. 3).


 

    

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