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Gewinnung von Foraminiferen: Probennahme, Aufbereitung und Aufbau einer Sammlung
Siebspülung
SiebAn die im vorherigen Abschnitt beschriebene Aufbereitung schließt sich die Spülung des Materials mit Wasser an. Profis bringen eine auto- matische Siebschüttelmaschine zum Einsatz, die aus einem Siebturm auf einer Schüttelplattform mit Wasser- anschluß besteht. Die Probe wird auf das oberste, gröbste Sieb gegeben und mit Wasserdruck und den Schüttelbewegungen durch den Siebturm geschlämmt und gedrückt. Als Ergebnis liegt die Probe gewaschen und sortiert nach Größen- fraktionen in den Sieben.
Wer sich den mehrere tausend Euro teurer Schüttler nicht leisten will, kann die Prozedur manuell vornehmen. Ich verwende in der Regel nur 2 große, gebrauchte Industriesiebe mit Durchmesser 25cm der Maschenweite 700-1000µm und 64µm-100µm. Bei Verwendung von 2 Sieben müssen später auch nur 2 Siebe gewaschen werden. Von den Feinsieben 63µm-100µm besitze ich mehrere, sodaß ein Feinsieb durch trocknendes Material einige Tage blockiert werden darf.
Die Spülung erfolgt mit lauwarmem Wasser aus dem Hahn, ein Sedimentabscheider verhindert Verstopfung der Leitungen. Bis zu 100µm große Partikel sollten eine normale Leitung allerdings nicht verstopfen, wenn ordentlich nachgespült wird. Die Spülung wird solange vorgenommen, bis nur noch klares Wasser durchkommt. Hin- und Herschütteln des Siebes löst weitere Partikel, kann aber auch feine Gehäuseteile beschädigen.
       
Prüfung einer Messerspitze der Grob- und Feinfraktion
Grob- und Feinfraktion werden nun einer getrennten Prüfung unterzogen. Von beiden Fraktionen wird jeweils eine Messerspitze abgenommen und unter das Binokular gelegt. Haben Mikrofossilien und Mikrokristalle keine Anhaftungen mehr, kann die Fraktion der Probe getrocknet werden. Sind die meisten Partikel noch zusammengebacken, muss die Fraktion für eine erneute mechanische und chemische Aufbereitung vorgesehen werden. Bei leichten Anhaftungen wird die Messerspitze an Material einem Ultraschallbad von maximal 60 Sekunden unterzogen.

Reinigung mit Ultraschall
Das Material wird in ein Glasbehältnis gegeben, mit warmem Wasser mit Spüli bedeckt und in das Ultraschallgerät gestellt. Die Wirkung des Ultraschallbades wird anhand des Zustandes einiger Foraminiferen mit feinen Strukturen vorher und nachher geprüft. Sind Zerstörungen zu beobachten wird die Zeit reduziert oder ganz darauf verzichtet. Nun wird das gesamte Material behandelt oder eben nicht. Utraschallgeräte sind im Handel für 20€-25€ erhältlich. Da Siebe sich gut mit Ultraschall reinigen lassen, sollte ein teureres größeres Gerät erwogen werden.

Trocknung
Die nun übrigen Fraktionen ohne oder mit geringen Anhaftungen werden am einfachsten auf Zeitungspapier an der Luft getrocknet. Sie sollten abgedeckt werden, um den Eintrag von Fremdobjekten während der Trockenzeit zu vermeiden. Sicherer ist die rasche Trockung im Backofen oder Trockenschrank bei ca. 60 Grad. Nach der Trocknung werden mehrere Messerspitzen auf den Foraminiferengehalt und Zustand der Foraminiferen untersucht. Nun wird nochmals überlegt, ob eine Ultraschallbehandlung sinnvoll ist. Feinmotoriker können Anhaftungen an einzelnen Foraminifern mit Pinsel und Wasser versuchen zu entfernen. Die Gefahr der Beschädigung durch zu hohen Druck ist allerdings sehr groß.


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